3 Perspektiven, die jedem Team helfen, großartige Geschichten zu „schreiben“.
Seit meiner ersten Session bin ich Fan des Improvisationstheaters. Warum? Weil es für mich eine wunderbare Analogie für Teams im Business als auch das Leben im weitesten Sinne ist. Was ist Impro? Ganz einfach – Theater ohne Skript. Oder wenn du mich fragst: spielerische Schule fürs (Team-)Leben.
Deshalb teile ich mit dir in diesem Newsletter #4 Perspektiven, die deine Sicht auf Teamwork hoffentlich erweitern und bereichern.
1.) Keine Geschichte schreibt sich von selbst – einer muss anfangen
Ich kenne es aus eigener Erfahrung nur zu gut. Man grübelt und grübelt, ob und wie man mit etwas beginnen soll. Man wägt ab und spekuliert, wie es wohl sein wird. Was wohl passieren und wie sich die Dinge entwickeln werden, wenn es denn erst mal los geht.
Dazu fällt mir ein Zitat von ein, dass ich in meinen Impro-Team-Events gerne zitiere:
„Dem Gehenden schiebt sich der Weg unter die Füße.“ (Martin Walser)
Dabei liegt die Betonung für mich auf „Gehenden“. Denn wie oft gehen wir gar nicht erst los, sondern versinken wie oben beschrieben in Gedanken. In diesem Sinne gilt es erst einmal anzufangen. Nicht nur auf der Impro-Bühne, sondern erst recht auf der Bühne Namens Business.
2.) Eine großartige Geschichte ist das Ergebnis vieler „Spieler: innen“
Stell dir vor. Eine Gruppe von Menschen geht auf die Bühne. Eine Person beginnt zu erzählen. Und erzählt. Und erzählt. Welch verschenktes Potenzial, die anderen Menschen ungehört zu lassen.
Hast du vielleicht auch schon einmal im Business erlebt. Eine Gruppe von Menschen betritt den Meetingraum. Eine Person beginnt…
Kooperation und Co-Kreation sind zentrale Elemente im Improvisationstheater und sie bilden die Grundlage für spannende Geschichten, die ein Einzelner in dieser Vielzahl gar nicht zu erzählen in der Lage wäre. Ganz davon zu schweigen, welch positiven Effekt es für die Motivation aller Beteiligten hat, einen Betrag zu leisten und gehört zu werden.
3.) Erwarte nicht, dass andere so erzählen wie du
Es gibt einen Effekt, den die Psychologen „Falscher Konsensus-Effekt“ bezeichnen. Er bezeichnet die eigene Tendenz davon auszugehen, andere Menschen teilen unsere Sichtweisen und Meinungen. So schenkte ich meiner Mutter als 7-Jähriger einmal 10 kg Waschmittel zu Weihnachten, weil ich der Auffassung war, meine Mutter findet große, praktische und schwere Geschenke genauso gut wie ich (Link zur Video-Story HIER)
Ihren Gesichtsausdruck habe ich bis heute nicht vergessen.
Im Impro zeigt sich dieser Effekt in den erlebten Überraschungen. Wenn eine Person gerade gar nicht glauben kann, dass eine Geschichte in einem kleinen Impro-Spiel plötzlich in eine völlig andere Richtung geht. „Ich war mir sicher, was als nächste kommt!“ höre ich in der Nachbetrachtung von Teilnehmer: innen immer wieder. Meist gefolgt von einem sich eingestehenden Lächeln, selbst nicht frei von all diesen psychologischen Effekten zu sein. Soll nochmal einer sagen psychologische Bewusstseinsschulung können keinen Spaß machen.
Aufrichtig praktiziert führt diese Haltung, nicht zu erwarten, andere würden eine Geschichte so erzählen wie wir, zu mehr Zuhören, weniger Annahmen und letztlich: besseren Geschichten. In Improvisationstheater, im Business, im Leben!
In diesem Sinne – mögen euch und eure Teams diese drei Perspektiven aus dem Impro zu noch mehr großartigen Geschichten inspirieren.
👉 Welche Perspektiven fallen dir noch ein, um als Team bessere Geschichten zu schreiben? Rein damit in die Comments. Dann haben wir alle was davon ;).
Herzliche Grüße
Tino
PS: Du willst mit deinem Team einmal spielend auf eine spannende Reise in die Welt des Improvisationstheater gehen, um zukünftig gemeinsam noch großartigere Geschichten zu schreiben? Dann schreibe mir einfach an te@tinoengel.com.