Diese Übung hilft dir, Stress zu reduzieren, endlich zu entscheiden und ins Handeln zu kommen (proaktive Visualisierung)

Vermutlich kennst du das Gefühl, eigentlich etwas tun zu wollen und es dann doch nicht umzusetzen. Weil du Angst hast vor dem, was alles schiefgehen kann. Als Ergebnis leidest du unter den negativen Emotionen, sabotierst dich selbst und bleibst schlimmstenfalls paralysiert und untätig hinter deinem Leben zurück. Der römische Philosoph Seneca hat dazu einmal trefflich gesagt:

„Wir leiden mehr in der Vorstellung als in der Realität.“ – Seneca

Dafür gibt es aus meiner Sich vor allem zwei Gründe. Erstens überschätzen wir häufig die Eintrittswahrscheinlichkeit negativer Ereignisse und zweitens, unterschätzen wir häufig unsere Kompetenz, damit fertig zu werden.

Damit du zukünftig weniger Stress bei schweren Entscheidungen empfindest und stattdessen proaktiv ins Handeln kommst, empfehle ich dir folgende Übung. Die Alten Stoiker, denn die haben’s erfunden, nennen sie „Premeditatio Malorum“, was ungefähr so viel bedeutet wie proaktive Visualisierung. In seinem Ted-Talk*, zu dieser Übung, nennt Tim Ferris die Übung auch „Fear-Setting“, was mein persönlicher Favorit ist. In der Übung geht es darum, sich im Detail Gedanken darüberzumachen, was schlimmstenfalls passieren kann, wenn wir etwas Bestimmtes entscheiden/tun. Auf diese Weise ist es möglich, unangenehmen Überraschungen zuvorzukommen, sich darauf vorzubereiten und somit mögliche Ängste und Sorgen vorab abzubauen. Das beruhigt nicht nur dein Gemüt, sondern ermöglicht es dir auch zukünftig gelassener zu reagieren.

Und so funktioniert die Übung:

  1. Nimm dir einen Stift, ein Blatt Papier und etwas Zeit (je nachdem wie viele Ängste und Sorgen du auflisten willst – ich empfehle aber mindestens 15 Minuten). Trage dort eine Tabelle mit 3 Spalten ein. Die Tabelle sollte wie im folgenden Schaubild aussehen. Gerne kannst du dir auch hier mein Arbeitsblatt herunterladen.
  2. Als Nächstes überlegst du dir, welche Entscheidung oder welcher mögliche Schritt dir Sorgen oder Ängste bereitet, z.B. Was, wenn ich meinen Job wechsle? Was, wenn ich meine eigene Unternehmung gründe? Was, wenn ich in der nächsten Teamsitzung folgendes Problem ansprechen? Trage diesen Schritt/diese Entscheidung im Kopf der Tabelle ein.
  3. Schreibe im nächsten Schritt in der ersten Spalte alle deine Sorgen und Ängste auf, die dir zum Thema aus Schritt 2 durch den Kopf gehen, z.B. wenn ich das Problem X im nächsten Team-Meeting anspreche, könnte die Stimmung im Team kippen.
  4. Überlege dir nun, was du präventiv tun kannst, damit die Dinge, die dir Angst machen, bestenfalls gar nicht erst eintreten, z.B. könntest du, bevor du das Problem X im nächsten Team-Meeting ansprichst, deine Absicht vorweg entsprechend mitteilen („Weil mir eine gute Zusammenarbeit mit euch wichtig ist, möchte ich heute folgendes ansprechen…“). Trage diese Überlegungen in die zweite Spalte in die entsprechende Zeile ein.
  5. Überlege dir abschließend, was du tun kannst, falls es tatsächlich zum Worst-Case-Szenario kommt, also bspw. die Stimmung trotz sorgsamer Vorüberlegung kippt. So könntest du für diesen Fall Gespräche mit einzelnen Personen suchen oder bereits ein Folge-Meeting vorschlagen, um das Thema mit kühlen Köpfen erneut zu betrachten oder eine externe Person (z.B. einen Moderator/Mediator) hinzuziehen. Trage diese Überlegungen in die dritte Spalte in die entsprechende Zeile ein.
  6. Prüfe abschließend für dich, wie es dir nach dieser Übung geht. Hat sich etwas verändert? Wenn ja, was hat sich für dich verändert? Was fiel dir leicht? Was fiel dir schwer? Schaue gerne mit etwas zeitlichen Abstand erneut auf dein Arbeitsblatt. Meiner Erfahrung nach ist ein zweiter Blick am nächsten Tag nahezu immer hilfreich. Alternativ lohnt es sich auch, sich Impulse von außen zu holen und eine Vertrauensperson ins Boot zu holen, schließlich sehen vier Augen bekanntlich mehr.

Ich hoffe, du probierst diese Übung einmal aus. Ich selbst nutze sie sehr gerne und habe dadurch schon viele Sorgen und Ängsten abbauen und reichlich Entscheidungsfreude gewinnen können.

Viel Erfolg beim Ausprobieren und noch eine produktive und erfolgreiche Woche.

Herzliche Grüße

Tino

PS: Poste gerne in den Kommentaren (oder schreibe mir an te@tinoengel.com), wie es dir damit ergangen ist, wenn du Fragen hast oder wenn ich dich bzw. dein Team bei einer Entscheidung unterstützen kann.

*Ich kann den Ted-Talk von Tim Ferris sehr empfehlen.

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